Als ich einmal eine Freundin fragte, wie sie es mit dem Beten hält, sagte sie einen schönen Satz, der bis heute in mir nachklingt: „Beten heißt für mich, ich setze mich gemütlich auf mein Sofa und lasse mich von Gott liebhaben!“
Sich von Gott liebhaben lassen heißt für mich, sich für seine Liebe und Gegenwart öffnen, sich nach ihm ausstrecken, mir seine Nähe bewußt machen und in der Stille versuchen, seine Stimme zu hören. Dies möchte ich in der Gewissheit tun, dass er mich mit seinen liebenden Augen ansieht. Im aaronitischen Segen heißt es, dass er „sein Antlitz über mir leuchten läßt“.
Die Liebe Gottes kann mich freisetzen, ihm ganz zu vertrauen und ehrlich vor ihm zu werden und zu sein, denn in der Beziehung zu ihm darf ich so sein, wie ich bin.
Das Befreiende am Gebet ist für mich, dass Gott auf keine besonders frommen, intelligenten, oder ausgewählten Worte Wert legt, sondern dass ich ihm mein Herz öffnen darf und ihm mit dem was mich erfüllt, sei es Freude, Lob, Dankbarkeit, Verzweiflung, Angst, Hoffnungslosigkeit begegnen darf.
In Kontakt mit Gott kann ich immer treten – ganz unabhängig von Zeit und Ort.